Allmächtiger Dollar
Die Geschichte des amerikanischen Dollars
Geschrieben von Marcus Junkelmann fürs MoneyMuseum
Der Dollar ist ein Teil der von den USA geprägten Weltkultur der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wie die englisch-amerikanische Sprache, die multinationalen Konzerne, die Blue Jeans, Mc Donald’s oder Coca Cola. Doch im Vergleich mit Jeans oder Coke haben wir es hier mit einem wahrhaft fundamentalen Problem der Weltwirtschaft und der Weltpolitik zu tun, denn von Wohl und Wehe des Dollar hängen ganz wesentlich die grossen ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen für einen Grossteil der Menschheit ab.
Die dominierende Bedeutung des Dollar ist in Parallele mit dem Aufstieg der USA zur Supermacht und zum kulturellen Trendsetter der westlichen Welt erfolgt. Sie wurde durch den 1. Weltkrieg eingeleitet und kam durch den 2. Weltkrieg zum Durchbruch. Die Internationalisierung des Dollar und des »American Way of Life« waren nicht Ausfluss eines planmässigen Imperialismus, sondern erfolgten in einem Wechselspiel von objektiven Gegebenheiten und wechselnden politischen und wirtschaftlichen Konstellationen, die in ihren Ursachen zunächst ausserhalb der Einwirkungsmöglichkeit der USA lagen. Nachdem die Grundlagen dieser Internationalisierung aber durch die beiden Weltkriege und ihre politischen und wirtschaftlichen Folgen gelegt waren, boten sich diese Verhältnisse freilich zur Systematisierung im Sinne eines – meist sehr schwer durchschaubaren – »Imperialismus« an.