Drachme, Dirhem, Taler, Pfund
In diesem Buch führt eine Sammlung kommentierter historischer Karten durch die Geld- und Kulturgeschichte des Abendlandes, vom alten Mesopotamien bis zur Gegenwart des Euro. Parallel dazu werden zahlreiche führende Münzen der jeweiligen Zeitepoche gezeigt und in ihrem historischen Kontext erklärt.
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- Der alte Orient
- Die Geburt der Münze
- Die Drachme
- Der Denar
- Der Solidus
- Dinar und Dirhem
- Der Pfennig
- Groschen, Gulden, Taler
- Der spanische Peso
- Der holländische Gulden
- Der Maria-Theresien-Taler
- Der Franken
- Das Pfund Sterling
- Der US-Dollar
- Der Euro
Beispiele:
Das 3. Jahrtausend v. Chr. – erste Vorformen von Geld
Die ältesten Hochkulturen der Menschheit entstanden, wo Flüsse die Felder fruchtbar machten, in Mesopotamien und Ägypten. Dort finden wir auch die ältesten Wurzeln dessen, was wir heute als Geld kennen. Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wurden in Mesopotamien Rechnungen mit Silber beglichen. Allerdings bediente man sich dafür keiner «Münzen», sondern wog das Metall ab. Die dafür benutzten Gewichte wurden von den Obrigkeiten streng überwacht.
Der kleine Mann rechnete in Mesopotamien übrigens nicht in Silber, sondern in Getreide, das ebenfalls als eine Art Geldersatz in genau abgewogenen Mengen verwendet wurde.
Zwischen Persern und Griechen
In der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. entstanden in Kleinasien, im Grenzbereich zwischen dem persischen Imperium und der griechischen Welt, die ersten Münzen. Es handelte sich um kleine, nach einem genormten Gewicht ausgebrachte Klümpchen aus Elektron, einer Mischung von Gold und Silber. Sie wurden durch ein Motiv als Produkt einer bestimmten Quelle gekennzeichnet. Ob hinter diesen ersten Münzen Händler stehen, Handwerker, Herrscher oder Priester, wissen wir nicht.
Die Erben Roms – das Byzantinische Reich
Während das Weströmische Reich in den Stürmen der Völkerwanderung unterging, überlebte die römische Verwaltung, das römische Wirtschafts- und Heerwesen im Ostteil des Römischen Reiches, der nach dem alten Namen seiner Hauptstadt Byzanz von modernen Historikern als das Byzanti- nische Reich bezeichnet wird. Trotz erheblicher Gebietseinbussen auf dem Balkan, im Vorderen Orient und in Afrika existierte das Byzantinische Reich nach dem Fall Westroms 476 noch knappe 1000 Jahre, bis zu einer Eroberung durch die Türken im Jahr 1453.
Die islamische Welt heute
1,4 Milliarden Menschen, etwa 28 % der Weltbe- völkerung, bekennen sich heute zum Islam. Sein Hauptverbreitungsgebiet ist der Trockengürtel, der sich von der Sahara über den Nahen Osten und den Kaukasus bis nach Zentralasien zieht. Doch auch in vielen anderen Staaten ist der Islam weitverbreitet. Indonesien zum Beispiel ist weltweit der Staat mit der grössten Anzahl an muslimischen Staatsangehörigen.
Die islamischen Länder sind heute in der Organisation der Islamischen Konferenz, der OIC, organisiert; ihr gehören auch einige Länder mit grösseren muslimischen Minderheiten an.
Zur existenziellen Frage aller von Muslimen bewohnten Staaten wurde inzwischen der Streitpunkt, ob ein säkularer muslimischer Staat über- haupt möglich sei. Seit der Kairoer Deklaration von 1990 dringen fundamentalistisch gesonnene Politiker darauf, die Scharia zur Basis der Gesetzgebung in allen muslimischen Staaten
zu machen. Die unterschiedlichen Wertvorstellun- gen zwischen den von islamischen Fundamentalisten regierten Staaten und den christlich geprägten, kapitalistisch organisierten Demokratien führ(t)en zu einer Reihe von Angriffen von Extremisten beider Seiten.
Das Handelsnetz der Holländer
Ihre Nähe zur rauen Nordsee hatte die Niederländer zu hervorragenden Seeleuten gemacht, die mit ihren Schiffen die Weltmeere befuhren. Das bedeutendste holländische Fernhandelsunternehmen war die Vereinigte Ostindische Kompanie, über die der Gewürzhandel mit Indien und Indonesien abgewickelt wurde. Sie besass das niederländische Handelsmonopol für alle Gebiete östlich des Kaps der Guten Hoffnung und versorgte halb Europa mit Gewürzen wie Nelken, Muskat und Zimt. Die niederländische Westindienkompanie organisierte den Handel mit Westafrika und Amerika. Ihre bekannteste Kolonie war Neu- Amsterdam, heute bekannt als New York.
Abspaltung oder Einigung? Der Amerikanische Sezessionskrieg
Der Sezessionskrieg (1861–1865), der Krieg zwischen Nord- und Südstaaten um die Aufhebung oder Beibehaltung der Sklaverei, kostete mehr Amerikaner das Leben als jeder andere Krieg in der Geschichte der USA. Er ist noch heute im Gedächtnis der Amerikaner präsent.
Der Bürgerkrieg leitete grosse wirtschaftliche Veränderungen ein, welche die Wirtschaftsge- schichte des Landes für viele Jahre prägten: Der industrialisierte Norden hatte über den agrarisch orientierten Süden gesiegt und zwang seine Wirtschaftsform den unterlegenen Südstaaten auf. Gleichzeitig wurde die Verwaltung zentralisiert
und damit zahlreiche Vorrechte der Bundesstaaten aufgehoben; so schrieb der Kongress zum Beispiel die erste nationale Einkommenssteuer aus.