Geld regiert die Welt – Beispiel Römische Republik
Seit der Finanzkrise von 2007 hat sich ein Schwerpunkt der Geschichtsforschung verschoben. Die Rolle des Geldes wird immer öfter thematisiert. Tatsächlich verändert ein Blick auf finanzielle Zusammenhänge unser Verständnis von historischen Vorgängen. Dies gilt nicht nur für das 20. Jahrhundert, sondern auch für die weiter zurückliegende Vergangenheit. Ein gutes Beispiel dafür ist die Geschichte der Römischen Republik, deren Bild jahrhundertelang hauptsächlich auf der literarischen Überlieferung eines Cicero, eines Sallust und eines Caesar beruhte.
Das MoneyMuseum hat sich dieses Themas angenommen und fragt nach den wirtschaftlichen Hintergründen der Römischen Republik. Welche Rolle spielte das Geld beim Aufstieg eines Politikers? Welche Auswirkungen hatte die notorische Geldknappheit von Politikern auf die römischen Provinzen und die Bewohner der benachbarten Gebiete? Was veränderte sich mit der Umstellung des römischen Heeres auf eine Berufsarmee? Und wie setzte Caesar Schulden und Kredit ein, um zum mächtigsten Mann des römischen Reichs aufzusteigen?
Die Ausstellung «Geld in Rom – Wie man mit Denaren Weltgeschichte schrieb» fokussiert das 1. Jahrhundert v. Chr. Quellen sind vor allem die Münzen, deren Bilder einen völlig anderen Quellenzugang bieten. Die finanziellen Verhältnisse der Römischen Republik bieten ein wunderbares Exempel dafür, inwieweit Partikularinteressen und wirtschaftliche Notwendigkeiten politische Entscheidungen beeinflussen.
In der Ausstellung werden Fragen beantwortet wie:
- Wie funktionierte der Aufstieg eines römischen Politikers?
- Welchen Einfluss darauf hatte das Geld und seine familiären Verbindungen?
- Warum änderte sich dies, als das römische Heer zu einem Berufsheer wurde?
- Wie setzt Caesar das Geld ein, um zum mächtigsten Mann Roms zu werden?
- Warum spielte die Reorganisation des römischen Steuerwesens eine entscheidende Rolle für den Aufstieg der Kaiser?
Die Botschaften der Ausstellung
- 1.) Die Römische Republik ist ein Exempel dafür, dass man die wirtschaftlichen Interessen aller beteiligten Parteien kennen muss, um deren politische Handlungen zu verstehen.
- 2.) Die Herrschaft über die wirtschaftlichen Grundlagen eines Staates ist wesentlich wichtiger als alles andere. Wer sich die Kontrolle über die Finanzen sichert, sichert sich die Macht.
- 3.) Wer die Ursachen eines Krieges sucht, muss die wirtschaftlichen Hintergründe klären: Die meisten Kriege entstehen nicht aus weltanschaulichen Gründen, sondern aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten.
- 4.) Ein gerechtes und vorhersehbares Steuersystem ist die Grundlage für eine florierende Wirtschaft. Ein ungerechtes, unberechenbares Steuersystem ruiniert auch die wohlhabendste Gemeinschaft.
Hörspieltexte zum Downloaden als PDF
Der Krieg ist der Vater aller Dinge
Der Krieg stand im Mittelpunkt des Denkens zu Beginn der Römischen Republik. Ob Götter oder politische Institutionen, alles hängt mit dem Krieg zusammen. Kein Wunder, dass die Römer Münzen nur einführten, um besser Krieg führen zu können.
Ringen um die Macht
Der Aufstieg eines römischen Politikers kostete Geld, und wer dabei scheiterte, war ruiniert. Welche Folgen das für die Provinzbewohner und die Nachbarn des römischen Reichs hatte, erfahren Sie hier.
Die Caecilii Metelli
Die Caecilii Metelli sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie stark die römische Politik in republikanischer Zeit von bedeutenden Familien beherrscht wurden.
Imperatoren: Ein System stösst an seine Grenzen
Als aus den römischen Legionären Berufssoldaten wurden, gewannen ihre Kommandanten Macht, wie sie die Römische Republik noch nicht gesehen hatte. Die Imperatoren beherrschten das 1. Jahrhundert v. Chr.
Ein System stösst an seine Grenzen
Caesars geniale Politik
Caesar kam aus dem Nichts und stieg zum mächtigsten Mann in Rom auf. Geld spielte dabei eine wichtige Rolle. Welche, das erfahren Sie hier.
Kampf um die Nachfolge
Was geschah nach dem Mord an Caesar und wie schaffte es Octavian trotz seiner ungünstigen Ausgangslage, all die anderen mächtigen Männer beiseitezuschieben?
Pater Patriae oder Wie ernährt man Rom?
Der Kaiser war nicht nur eine politische und militärische, sondern vor allem die wichtigste wirtschaftliche Macht in Rom. Mit einem ausgefeilten Steuersystem, über das er die Kontrolle hatte, verschaffte er sich dazu die Mittel.