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Camus, Albert

19131960
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Albert Camus war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und bedeutender Vertreter des Existenzialismus, obwohl er selbst diese Bezeichnung ablehnte. Geboren am 7. November 1913 in Mondovi, Algerien, erlebte Camus eine Kindheit in ärmlichen Verhältnissen. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Ersten Weltkrieg wuchs er bei seiner Mutter auf. Diese Erfahrungen der sozialen Ungleichheit und des Elends prägten viele seiner Werke.

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Camus studierte Philosophie an der Universität von Algier, wo er sich mit den existenziellen Fragen des menschlichen Lebens auseinandersetzte. Während des Zweiten Weltkriegs schloss er sich der Résistance an und arbeitete als Journalist für die Untergrundzeitung „Combat“. Diese Zeit beeinflusste seine spätere Arbeit, insbesondere seine Überlegungen zu Freiheit, Gerechtigkeit und Moral.

Seine philosophischen Überzeugungen spiegeln sich in seinen bekanntesten Werken wider, wie zum Beispiel Der Fremde(1942) und Der Mythos des Sisyphos (1942). In Der Fremde thematisiert Camus die Absurdität des Lebens und die Distanz des Menschen zu gesellschaftlichen Normen. Der Protagonist, Meursault, handelt nach seinen eigenen Prinzipien und stellt die Sinnlosigkeit menschlicher Existenz dar. Camus entwickelt hier den Gedanken des "absurden Helden", der, obwohl er die Sinnlosigkeit des Lebens erkennt, trotzdem weiterlebt und kämpft.

Ein weiteres zentrales Werk, Die Pest (1947), handelt von einer Stadt, die von einer tödlichen Seuche heimgesucht wird. Camus beschreibt den Kampf des Menschen gegen das Unvermeidliche und die Absurdität des Todes. Gleichzeitig ist die Pest ein Symbol für den Faschismus und die moralischen Entscheidungen, die Menschen in Krisenzeiten treffen müssen.

1957 erhielt Camus den Nobelpreis für Literatur für sein "bedeutendes literarisches Werk, das die Probleme des menschlichen Gewissens in unserer Zeit mit klarem Blick beleuchtet". In seiner Dankesrede betonte er die Verantwortung des Schriftstellers, die Wahrheit zu suchen und sich für die Freiheit einzusetzen.

Camus war auch ein scharfer Kritiker religiöser Institutionen. Er lehnte die Idee eines allmächtigen Gottes ab und bekräftigte stattdessen die Autonomie des menschlichen Geistes. Sein philosophisches Denken ist von einem tiefen Humanismus geprägt, der sich gegen jegliche Form der Unterdrückung stellt.

Am 4. Januar 1960 kam Camus bei einem Autounfall in der Nähe von Villeblevin, Frankreich, ums Leben. Sein Werk bleibt bis heute eine bedeutende Quelle der Reflexion über die Absurdität des Lebens, die menschliche Freiheit und das ethische Handeln in einer unsicheren Welt.

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