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Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie

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*De officiis

-44
Cicero, Marcus Tullius
Schefolds Klassiker
Dieses Buch kann in der Bibliothek des MoneyMuseums gelesen werden.

Marcus Tullius Ciceros De officiis, verfasst 44 v. Chr., gehört zu den einflussreichsten ethisch-politischen Werken der Antike und behandelt grundlegende Fragen der Moral und Wirtschaftsethik. In Form eines Briefes an seinen Sohn strukturiert, stellt Cicero die Tugenden in den Mittelpunkt, die ein verantwortungsbewusstes Leben und eine gerechte Gesellschaft ermöglichen. Das Werk verbindet stoische Philosophie mit römischer Pragmatik und wurde über Jahrhunderte hinweg als moralischer Leitfaden genutzt.

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Ein zentraler Aspekt von De officiis ist die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Moral und wirtschaftlichem Handeln. Cicero argumentiert, dass wahres wirtschaftliches Handeln nicht allein auf Profitmaximierung ausgerichtet sein sollte, sondern stets unter ethischen Gesichtspunkten erfolgen muss. Er sieht die Gerechtigkeit (iustitia) als fundamentales Prinzip für alle wirtschaftlichen und politischen Aktivitäten. Eigentum und Handel sind für Cicero notwendig und legitim, doch nur, wenn sie mit Fairness und Ehrlichkeit betrieben werden.

Cicero entwickelt eine Theorie des gerechten Eigentums, die auf der Anerkennung von Leistung und Rechtmäßigkeit basiert. Er warnt vor unredlichen Geschäftspraktiken, Betrug und Wucher und kritisiert Handlungen, die dem Gemeinwohl schaden. Für ihn sollte wirtschaftliches Handeln nicht nur dem Einzelnen dienen, sondern stets das Wohl der gesamten Gesellschaft im Blick behalten.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Rolle des Staates in der Wirtschaft. Cicero plädiert für eine geordnete Rechtsstaatlichkeit, die wirtschaftliche Stabilität gewährleistet und Eigentumsrechte schützt. Dabei betont er, dass der Staat für eine ausgewogene Verteilung des Wohlstands sorgen muss, um soziale Spannungen zu vermeiden. Er sieht in der Korruption eine der größten Bedrohungen für die Stabilität eines Gemeinwesens, da sie das Vertrauen in die Institutionen untergräbt.

Besonders hervorzuheben ist Ciceros Ablehnung von reinem Materialismus. Reichtum ist für ihn kein Selbstzweck, sondern sollte stets mit Tugendhaftigkeit einhergehen. Wohlstand allein macht keinen guten Bürger aus – entscheidend ist, wie er erworben und genutzt wird. Dies macht De officiis zu einem frühen Beitrag zur Wirtschafts- und Unternehmensethik, der bis in die Gegenwart hinein von Relevanz bleibt.

Ciceros Werk ist somit nicht nur eine philosophische Abhandlung, sondern auch eine wirtschaftsethische Reflexion, die den Zusammenhang zwischen moralischem Handeln und wirtschaftlicher Gerechtigkeit thematisiert. 

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