Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie
KBand: Della moneta. Libri cinque
Ferdinando Galianis Della moneta (1750) ist ein wichtiges wirtschaftstheoretisches Werk des 18. Jahrhunderts und ein Meilenstein in der Geschichte der Geldtheorie. Galiani, ein italienischer Ökonom und Diplomat, setzte sich in diesem Werk intensiv mit der Natur des Geldes, seiner Funktion und den Mechanismen von Inflation und Preisbildung auseinander.
Ein zentrales Thema des Werkes ist die Definition und der Wert des Geldes. Galiani argumentiert, dass Geld nicht allein durch seinen Metallwert bestimmt wird, sondern dass sein Wert durch das Vertrauen der Menschen in seine Kaufkraft entsteht. Damit nimmt er eine frühe Position ein, die später in der modernen Geldtheorie weiterentwickelt wurde. Er betont, dass Geld als Tauschmittel fungiert und seinen Wert durch Angebot und Nachfrage erhält, nicht nur durch den materiellen Wert des verwendeten Metalls.
Besonders bemerkenswert ist seine Analyse der Inflation. Galiani erkennt, dass eine zu große Geldmenge zu Preissteigerungen führt, während eine Verknappung des Geldes Deflation bewirken kann. Diese Einsichten markieren einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der monetären Theorie und beeinflussten spätere Ökonomen wie David Hume und Adam Smith.
Ein weiteres wichtiges Thema in Della moneta ist die Rolle des Staates in der Geldpolitik. Galiani vertritt die Auffassung, dass der Staat eine aktive Rolle in der Regulierung der Geldmenge spielen sollte, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Diese Idee steht im Gegensatz zu rein marktliberalen Theorien, die eine völlige Selbstregulierung des Geldsystems befürworten.
Galianis Werk wurde zu seiner Zeit kontrovers diskutiert, hatte jedoch einen nachhaltigen Einfluss auf die Wirtschaftswissenschaft. Seine Erkenntnisse zur Geldwerttheorie, Inflation und staatlichen Eingriffen in die Geldpolitik sind bis heute relevant. Della moneta bleibt ein grundlegender Text für das Verständnis der wirtschaftlichen Mechanismen, die die Geldwirtschaft beeinflussen, und zeigt die Verbindung zwischen wirtschaftlichen Ideen des 18. Jahrhunderts und der modernen Ökonomie.