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Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie

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Schuber: The Theory of Moral Sentiments

1759
Smith, Adam
Schefolds Klassiker
Dieses Buch kann in der Bibliothek des MoneyMuseums gelesen werden.

Adam Smiths The Theory of Moral Sentiments (1759) ist ein grundlegendes Werk der Moralphilosophie und bildet die ethische Grundlage für seine spätere wirtschaftswissenschaftliche Abhandlung The Wealth of Nations. In diesem Werk untersucht Smith die Ursprünge menschlicher Moral, das Konzept des Mitgefühls und die Mechanismen, durch die Gesellschaften moralische Ordnungen entwickeln.

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Ein zentrales Thema von The Theory of Moral Sentiments ist die Idee des "unparteiischen Zuschauers" ("impartial spectator"). Smith argumentiert, dass Menschen moralische Urteile nicht nur auf Basis persönlicher Interessen fällen, sondern sich dabei eine imaginäre objektive Perspektive aneignen, um gerechte Entscheidungen zu treffen. Diese innere moralische Instanz ermöglicht es Individuen, ihr eigenes Verhalten zu bewerten und moralische Normen zu verinnerlichen.

Ein weiteres zentrales Konzept ist das natürliche Mitgefühl, das Smith als grundlegende menschliche Eigenschaft betrachtet. Er beschreibt, wie Menschen durch Empathie mit den Gefühlen anderer interagieren und dadurch gesellschaftliche Harmonie gefördert wird. Diese Vorstellung widerspricht der Annahme, dass menschliches Handeln ausschließlich von Eigeninteresse geleitet wird und betont stattdessen die soziale Dimension individueller Entscheidungen.

Smith untersucht zudem die Rolle von Tugenden wie Gerechtigkeit und Wohltätigkeit in der Gesellschaft. Während er Gerechtigkeit als unerlässliche Voraussetzung für eine stabile Ordnung ansieht, betrachtet er Wohltätigkeit als wünschenswerte, aber nicht zwingend notwendige moralische Handlung. Diese Unterscheidung hat späteren wirtschaftstheoretischen Debatten über staatliche Eingriffe und freiwilliges soziales Engagement eine Grundlage geboten.

Obwohl The Theory of Moral Sentiments weniger bekannt ist als The Wealth of Nations, ist es von entscheidender Bedeutung für das Verständnis von Smiths Gesamtwerk. Es zeigt, dass sein wirtschaftliches Denken nicht auf einem reinen Marktmechanismus basiert, sondern tief in moralischen Überlegungen verankert ist. Das Werk bietet eine differenzierte Perspektive auf das Spannungsverhältnis zwischen Selbstinteresse und sozialem Zusammenhalt und bleibt ein bedeutender Beitrag zur Moralphilosophie und Wirtschaftsethik.

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