Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie
Principles of Political Economy, Considered with a View to their Practical Application
Thomas Robert Malthus' Principles of Political Economy (1820) ist ein bedeutendes wirtschaftstheoretisches Werk, in dem Malthus seine Ansichten zur Nachfrage, zur Verteilung des Wohlstands und zur wirtschaftlichen Entwicklung darlegt. Im Gegensatz zu David Ricardo und Jean-Baptiste Say betont Malthus die zentrale Rolle der effektiven Nachfrage für das wirtschaftliche Gleichgewicht.
Ein zentrales Thema seines Werks ist die Kritik an Says Gesetz, das besagt, dass sich Angebot und Nachfrage immer von selbst ausgleichen. Malthus argumentiert, dass es in einer Wirtschaft zu Nachfrageausfällen kommen kann, wenn große Teile des Einkommens gespart statt konsumiert werden. Diese Erkenntnis bildet eine frühe Grundlage für die späteren Überlegungen von John Maynard Keynes zur Bedeutung der Nachfrage für die wirtschaftliche Stabilität.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist seine Theorie der Einkommensverteilung. Malthus betrachtet Landbesitzer, Kapitalisten und Arbeiter als die zentralen gesellschaftlichen Gruppen und analysiert deren jeweilige Konsum- und Sparverhalten. Er warnt davor, dass eine zu starke Konzentration des Einkommens in den Händen der Kapitalisten zu einer Nachfragelücke führen kann, da diese eher sparen als konsumieren.
Malthus diskutiert außerdem die Rolle des Staates in der Wirtschaft. Er plädiert für eine gezielte Wirtschaftspolitik, um Nachfrageschwächen auszugleichen, insbesondere durch öffentliche Ausgaben und Investitionen. Diese Überlegungen unterscheiden ihn von den klassischen Ökonomen, die meist für minimale staatliche Eingriffe plädierten.
Obwohl Malthus' Ansichten zu seiner Zeit umstritten waren, erwiesen sie sich als wegweisend für die spätere makroökonomische Theorie. Sein Fokus auf die Bedeutung der Nachfrage und der Konsumfähigkeit der Bevölkerung beeinflusste zentrale wirtschaftspolitische Debatten im 20. Jahrhundert. Principles of Political Economy bleibt ein fundamentales Werk für das Verständnis wirtschaftlicher Ungleichgewichte und konjunktureller Schwankungen.