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Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie

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Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft

1848
Hildebrand, Bruno
Schefolds Klassiker
Dieses Buch kann in der Bibliothek des MoneyMuseums gelesen werden.

Bruno Hildebrands Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft (1848) ist ein grundlegendes Werk der historischen Schule der Nationalökonomie. Hildebrand widersetzt sich darin der klassischen Wirtschaftstheorie und entwickelt eine alternative ökonomische Analyse, die sich stark an historischen Entwicklungen orientiert.

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Ein zentrales Thema seines Werks ist die Kritik an der klassischen Nationalökonomie von Adam Smith und David Ricardo. Hildebrand lehnt deren universalistische Theorien ab und argumentiert, dass wirtschaftliche Gesetze nicht zeitlos und allgemein gültig sind, sondern sich aus spezifischen historischen Bedingungen ergeben. Damit begründet er den historischen Ansatz in der Wirtschaftswissenschaft.

Ein weiteres wichtiges Konzept ist seine Stufentheorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Hildebrand unterscheidet drei Phasen der wirtschaftlichen Entwicklung: die Naturalwirtschaft, die Geldwirtschaft und die Kreditwirtschaft. Diese Einteilung zeigt, wie sich Wirtschaftssysteme über die Zeit hinweg entwickeln und wie neue Organisationsformen entstehen. Seine Theorie beeinflusste spätere Arbeiten zur wirtschaftlichen Evolution und Strukturwandel.

Hildebrand betont zudem die Rolle des Staates in der Wirtschaft. Anders als liberale Ökonomen sieht er den Staat nicht nur als Regulator, sondern als aktiven Gestalter wirtschaftlicher Prozesse. Er fordert staatliche Maßnahmen zur Förderung von Infrastruktur, Bildung und sozialen Reformen, um wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.

Besonders bemerkenswert ist sein Plädoyer für empirische Forschung. Hildebrand kritisiert die deduktiven Methoden der klassischen Nationalökonomie und fordert eine stärkere Einbindung von historischen und statistischen Analysen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Methodendiskussion in den Wirtschaftswissenschaften.

Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft bleibt ein Schlüsselwerk der historischen Schule. Hildebrands Kritik an universalistischen Wirtschaftstheorien und seine Betonung der historischen Entwicklung wirtschaftlicher Systeme legten die Grundlage für eine alternative ökonomische Denkrichtung, die bis heute in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte nachwirkt.

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