Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie
Mathematische Begründung der Volkswirthschaftslehre
Wilhelm Launhardts Mathematische Begründung der Volkswirthschaftslehre (1885) ist ein Pionierwerk der mathematischen Ökonomie und ein früher Beitrag zur formalen Analyse wirtschaftlicher Prozesse. Launhardt kombiniert ökonomische Theorie mit mathematischen Methoden und legt damit eine Grundlage für die moderne mathematische Wirtschaftsanalyse.
Ein zentrales Thema seines Werks ist die Anwendung mathematischer Modelle auf ökonomische Fragestellungen. Launhardt entwickelt Gleichungen zur Analyse von Produktions- und Kostenfunktionen und zeigt, wie mathematische Methoden zur Optimierung wirtschaftlicher Entscheidungen genutzt werden können. Seine Arbeit ist ein früher Vorläufer der späteren formalen Wirtschaftstheorie.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Theorie des Standortwettbewerbs. Launhardt untersucht, wie Unternehmen ihre Standorte optimal wählen, um Transportkosten zu minimieren und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Diese Überlegungen beeinflussten später die Entwicklung der Standorttheorie von Alfred Weber und spielten eine Rolle in der Regionalökonomie.
Besonders bemerkenswert ist seine Analyse der Preisbildung unter verschiedenen Marktstrukturen. Launhardt zeigt, dass Preise nicht nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden, sondern auch von räumlichen Faktoren und Transportkosten abhängen. Seine Überlegungen sind ein früher Beitrag zur räumlichen Wirtschaftstheorie und zur Theorie der Transportökonomie.
Darüber hinaus beschäftigt sich Launhardt mit der Optimierung wirtschaftlicher Prozesse. Er entwickelt mathematische Methoden zur Analyse von Investitionsentscheidungen und zur Berechnung von maximalem Gewinn bei variierenden Kosten- und Nachfragebedingungen. Diese Überlegungen legten den Grundstein für spätere Forschungen im Bereich der Betriebswirtschaftslehre und der mathematischen Optimierung.
Mathematische Begründung der Volkswirthschaftslehre bleibt ein fundamentales Werk der mathematischen Ökonomie. Launhardts innovative Verbindung von Mathematik und Wirtschaftswissenschaft beeinflusste die weitere Entwicklung der ökonomischen Modellierung und machte ihn zu einem Vorreiter der formalen Wirtschaftsanalyse.