Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie
KBand: The Nature of Capital and Income
Irving Fishers The Nature of Capital and Income (1906) ist ein einflussreiches Werk der modernen Finanz- und Kapitaltheorie. Fisher entwickelt darin eine systematische Analyse der Begriffe Kapital und Einkommen und deren wirtschaftliche Bedeutung.
Ein zentrales Thema des Werks ist die Unterscheidung zwischen Kapital und Einkommen. Fisher definiert Kapital als den Bestand an Vermögenswerten, während Einkommen der Strom von Erträgen ist, den Kapital generiert. Diese Unterscheidung bildet die Grundlage für viele spätere wirtschaftswissenschaftliche Modelle.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Idee des Present Value (Barwerts). Fisher zeigt, dass der Wert eines Vermögensguts von den erwarteten zukünftigen Einkommensströmen abhängt, die auf den gegenwärtigen Zeitpunkt diskontiert werden. Diese Theorie beeinflusste maßgeblich die moderne Investitions- und Finanzmarktanalyse.
Besonders bemerkenswert ist seine Analyse der Zeitpräferenz. Fisher argumentiert, dass Individuen unterschiedliche Präferenzen für gegenwärtigen versus zukünftigen Konsum haben, was sich in Zinsraten widerspiegelt. Diese Erkenntnis legte den Grundstein für viele spätere Modelle der Konsum- und Sparentscheidungen.
Darüber hinaus beschäftigt sich Fisher mit der Messung von Wohlstand und wirtschaftlicher Produktivität. Er entwickelt Methoden zur Bewertung von Kapitalbeständen und analysiert deren Auswirkungen auf wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand.