Schefolds Reihe der Klassiker der Nationalökonomie
*Die Gemeinwirtschaft. Untersuchungen über den Sozialismus
Ludwig von Mises’ Die Gemeinwirtschaft. Untersuchungen über den Sozialismus (1922) ist eines der zentralen Werke der Österreichischen Schule der Nationalökonomie und eine grundlegende Kritik an sozialistischen Wirtschaftsmodellen. Mises argumentiert, dass eine zentrale Planwirtschaft zwangsläufig zu wirtschaftlicher Ineffizienz und Fehlsteuerung führt, da sie ohne Marktpreise keine rationalen Wirtschaftsentscheidungen treffen kann.
Ein zentrales Thema des Werks ist das Problem der Wirtschaftsrechnung im Sozialismus. Mises zeigt, dass eine Planwirtschaft nicht in der Lage ist, Ressourcen effizient zu verteilen, da sie ohne ein Preissystem keine zuverlässigen Informationen über Knappheit und Nutzen von Gütern erhält. Dieses Argument wurde als Wirtschaftsrechnungsdebattebekannt und beeinflusste die sozialistische Theorie nachhaltig.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Rolle des Marktes und des Privateigentums. Mises betont, dass nur eine Marktwirtschaft mit privaten Eigentumsrechten an Produktionsmitteln eine effiziente Allokation von Ressourcen ermöglicht. Ohne Wettbewerbsmechanismen fehlen die Anreize für Innovation und produktive Investitionen.
Besonders bemerkenswert ist Mises’ Analyse der sozialistischen Planwirtschaft. Er zeigt, dass politische Zentralisierung oft zu Bürokratisierung, Fehlallokationen und letztlich zu Wohlstandsverlust führt. Diese Argumente wurden später von Friedrich August von Hayek weiterentwickelt und bildeten die Grundlage für die neoliberale Kritik an staatlicher Wirtschaftslenkung.
Darüber hinaus beschäftigt sich Mises mit der Bedeutung individueller Freiheit. Er warnt davor, dass eine zentrale Wirtschaftsplanung nicht nur ökonomische Ineffizienzen erzeugt, sondern auch persönliche Freiheiten einschränkt, da wirtschaftliche Kontrolle oft mit politischer Unterdrückung einhergeht.