Über Geld hinaus II: Commoning
Dass das Geld als System zu den Schäden, Nöten und Grausamkeiten führt, die uns inzwischen geläufig eine von vielen Fernsehdokumentationen vor Augen führt, das haben die erkannt, die dem Geld eine Änderung grundsätzlichster Art entgegensetzen wollen. Die Bewegung der Commons hat zu ihrem Leitbild die Allmende, das gemeinsam bestellte Land, Land also, das nicht der Einzelne als sein Privateigentum abgetrennt von den anderen bebaute, sondern das allen gehörte, von allen bebaut wurde und alle von seinen Früchten leben liess. Das heisst, dem Geld wird hier etwas entgegengesetzt, das eine gemeinsame Teilhabe selbst an zutiefst grundlegenden Gegebenheiten, Tätigkeiten und Formen der Versorgung einschliesst.
Commons: auf der Suche nach einer neuen gemeinsamen Form
Dass alle, die sich um solche Commons bemühen, noch sehr auf der Suche sind, kann nicht verwundern und kann nicht anders sein. Sie stehen ja nicht nur vor der Schwierigkeit, positiv zu bestimmen, was auf welche Weise und wem gemeinsam sein kann, und das unmissverständlich inmitten einer Welt, die der herrschenden Geldlogik gehorchend jede solche Gemeinsamkeit grundsätzlich erst einmal ausschliessen und entsprechend argwöhnisch verfolgen muss. Sie haben auch mit der anderen Schwierigkeit zu kämpfen, dass sie nicht alsogleich einen neuen Ismus ausrufen wollen, der zum einen notwendig solche Verfolgung auf sich ziehen würde, der zum anderen und vor allem aber sein Programm einer Gemeinschaft vorschreiben würde, die doch als solche das Programm ist. Über das gewollte und gewünschte Gemeinsame hätte allein diese Gemeinschaft zu entscheiden – und als Gemeinschaft, nicht in Befolgung eines Programms, das sonst lediglich durch eine Partei innerhalb der Gemeinschaft verfasst und erlassen würde. Daher muss sich diese Bewegung so weit wie möglich offen halten, skizzieren, was gedacht, was möglich, was hie und da bereits erreicht ist, und so Weitere dazu ermutigen, Ähnliches zu versuchen.