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Geld als Denkform II: Subjekt/Objekt

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Bedingt durch die geldvermittelte Gesellschaft entsteht auch die Vorstellung – genauer: die Denkform – von Subjekt und Objekt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ist es als Erster Descartes, der sich gezwungen sieht zu behaupten, die gesamte Welt würde ausschliesslich aus Subjekt und Objekt bestehen. Noch nennt er sie anders, doch alsbald werden diese beiden Einheiten so bezeichnet werden, wie sie inzwischen ins alltägliche Vokabular übergegangen sind. Die gesamte neuzeitliche Philosophie wird mit ihnen arbeiten und wird sich an ihnen abarbeiten, auch wo sie später versucht von ihnen wegzukommen. Aber weder dem hohen Geist der Philosophen noch dem alltäglichen Denken leuchten Subjekt und Objekt als Begriffe nur deshalb ein, weil Descartes sie vorgegeben hätte. Jedem werden sie durch das Geld der Neuzeit vorgegeben.

Subjekt und Objekt: Geld und Ware

In Subjekt und Objekt verbergen sich Geld und Ware: Aus ihnen formt sich das Begriffspaar von Subjekt und Objekt. Es sind die zwei Einheiten von Tauschwert, mit denen wir bei jedem Kauf konfrontiert sind, der Tauschwert im Geld und der Tauschwert in der Ware: Mit dem einen bezahlen wir den anderen. Beide Werte bestehen als solche nicht in irgendetwas Greifbarem, wir müssen sie vielmehr, um beim Kaufen richtig mit ihnen umgehen zu können, als diese Werte beachten und denken – darauf bestehen der Staat und seine Gesetze. Als diese gedachten Werte bestehen sie gleichsam aus nichts – aus nichts, als dass sie in den Kaufvorgängen aufeinander bezogen werden. Geld ist nur Wert, insofern es Waren von Wert kaufen kann, also indem es sich als Wert auf Wert bezieht, als Einheit auf jeweils eine andere entsprechende Einheit. In Geld und Ware denken wir alltäglich zwei rein aufeinander bezogene Einheiten.

Subjekt und Objekt: Spaltung in das Bestimmende und Bestimmte

Genau so konstruiert die Philosophie Subjekt und Objekt: Beide sind nur sie selbst durch den Bezug auf das jeweils getrennt von ihnen gedachte andere. Subjekt ist nur Subjekt, indem es sich auf ein Objekt ausserhalb seiner selbst bezieht; und Objekt ist nur Objekt, indem sich von aussen ein Subjekt auf es bezieht. Im alltäglichen Denken zwar reichern wir die beiden so abstrakten Begriffe sogleich mit Inhalt an: Unter Subjekt denken wir uns etwa sogleich einen Menschen mitsamt Körper, Psychologie und allem Drum und Dran. Aber das heisst nur umgekehrt, dass wir diesen ganzen Menschen zugleich als Subjekt sehen, als getrennt von einer Welt der Objekte. Die Subjekt-Objekt-Spaltung, über die schon lange geklagt wird, ist die Spaltung der Welt in das eine Bestimmende, das Geld als Subjekt, und in das von ihm Bestimmte, die Welt als Objekt.

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