Auf diesem Pfennig sehen wir den heiligen Stephan, den Stiftsheiligen des Bistums von Halberstadt. Stephan sitzt auf einem mit Löwenköpfen verzierten Faltstuhl, vor sich eine Manipel (ein heute ungebräuchlich gewordenes liturgisches Gewand). Solche dünnen, nur auf einer Seite beprägten Pfennige heissen Brakteaten (von lat. bractea = dünnes Blech). Ihre Entstehung ging auf eine Münzverschlechterung in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. Damals wurden die Schrötlinge immer dünner, so dass die Prägung der Unterseite sich auf der Oberseite abdrückte und umgekehrt. Da das Münzbild so nicht mehr zu erkennen war, ging man zur einseitigen Prägung über.