Brakteaten sind kleine Kunstwerke von hoher Qualität. Und dass in ihrem Münzbild manchmal sogar die Signatur des Stempelschneiders zu entdecken ist beweist, dass man sich der künstlerischen Bedeutung dieser dünnen Silbermünzen schon zu ihrer Entstehungszeit bewusst war. Der Stempelschneider in der bischöflichen Münzstätte von Halberstadt allerdings blieb anonym. Dennoch ist seine künstlerische Hand auf Brakteaten von verschiedenen Prägeherren zu erkennen. Der «Meister von Halberstadt» galt als Könner unter den Stempelschneidern für Brakteaten. Seine Prägungen fielen in das dritte Viertel des 12. Jahrhunderts. Seine Spezialität war die Darstellung des Martyriums des heiligen Stephans. Auf einer ganzen Serie von Brakteaten sind die verschiedenen Stadien seines Martyriums dargestellt, sodass diese Münzen eine veritable Bildergeschichte erzählen.