Siegel gehören zu den frühesten Erfindungen der Menschheit. Sie dienten zur Kennzeichnung von Eigentum, waren Identifikationszeichen einer Person oder Sippe und hatten Amulettcharakter. Darüber hinaus besassen Siegel einen hohen künstlerischen Wert, galten als Schmuckstücke und zeigten den Rang ihrer Besitzer in der Gesellschaft. Anfänglich war die Variationsbreite der Muster auf den Siegeln limitiert, denn ihr Gebrauch war selten; einfache Linienmuster genügten. Später, als sich der Gebrauch von Siegeln ausweitete, wurden feine Gravuren und leicht unterscheidbare Muster notwendig. Ab dem 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung fanden sich detaillierte Zeichnungen – vorwiegend stark stilisierte Tiergestalten und geometrische Kompositionen. Und so entstanden kleine Kunstwerke wie dieses Rollsiegel aus dem 2. Jahrtausend v. Chr.