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Heiliges Römisches Reich, Stadt Luzern, Angster

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Heiliges Römisches Reich, Stadt Luzern, Angster (obverse) Heiliges Römisches Reich, Stadt Luzern, Angster (reverse)

Dass der heilige Leodegar auf dieser Münze so fröhlich blickt, war wohl nicht beabsichtigt. Der Legende nach wurden ihm nämlich die Augen ausgestochen; nach weiteren Martern soll Leodegar den Märtyrertod erlitten haben. Ausser auf den ganz kleinen Nominalen wie diesem Angster ist dem Heiligen auf den Luzerner Münzen deshalb meist ein Bohrer beigegeben, das Marterwerkzeug seiner Blendung. «Bäggliangster» wurden diese Münzen im Volksmund genannt, nach den dicken Backen des Heiligen. Der heilige Leodegar lebte im 7. Jahrhundert. Er wurde 663 zum Bischof von Autun in Frankreich berufen. Später wurde er in politische Ränkespiele verwickelt, von seinen Gegnern gefangen gesetzt und schliesslich enthauptet. Schon kurze Zeit nach seinem Tod (um 679) wurde der geköpfte Bischof als Märtyrer verehrt. Die Stadt Luzern entwickelte sich aus dem einige Jahrzehnte später gegründeten Kloster St. Leodegar, weshalb der heilige Leodegar bis heute einer der Luzerner Stadtheiligen ist.

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