Gian Galeazzo Maria Sforza (1476-1494) gelangte als siebenjähriger Junge auf den Thron von Mailand. Zunächst führte seine Mutter Bona von Savoyen die Regierungsgeschäfte, später übernahm sein Onkel Ludovico Maria, genannt «il Moro». Ludovico Moro war ein skrupelloser Machtmensch, aber auch der bedeutendste Mäzen der Renaissancekunst in Mailand. Die Bildnisse auf den Gold- und Silbermünzen von Mailand unter seiner Regentschaft und später Herrschaft gehören zu den vollendetsten Renaissance-Kunstwerken auf Münzen. Dieser Doppeldukat zeigt auf der Vorderseite die Büste des jungen Gian Galeazzo Maria und auf der Rückseite das Wappen von Mailand, zwei Schlangen, die je einen Menschen im Mund halten. Über die Entstehung dieses etwas merkwürdigen Mottos gibt es verschiedene Spekulationen. Sicher ist, dass das Wappen zunächst nur eine Schlange zeigte; seit dem ersten Kreuzzug wurde sie dann dargestellt, wie sie einen Menschen – wohl einen Sarazenen – verschlang.