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Wenn Münzen miteinander lachen und streiten – eine Trilogie

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Wenn Münzen miteinander lachen und streiten – die grossen Leitwährungen

Hier erwartet Sie der erste Teil einer spannenden Hörspiel-Trilogie. Er spielt im Altertum und lässt ein Keilschrift-felchen, einen Krösus-Stater, eine Athener Tetradrachme, einen römischen Denar und einen Solidus von sich erzählen. Ihre Blütezeit haben sie allerdings zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten erlebt. Doch für einmal treten sie gemeinsam auf

Im Altertrum: Denar, Solidus und Co.

ren Sie, was Ihnen diese Münzen berichten. Lauschen Sie ihren Geschichten von geschlagenen Schlachten und gelungenen Eroberungen, von Erfolgen und Niederlagen.

Die Akteurinnen und Akteure:

  • Sprecher
  • Direktionsassistentin
  • Keilschrift-felchen 
  • Römischer Denar
  • Tetradrachme
  • Solidus
  • Krösus-State
Im antiken Mesopotamien wurden Informationen auf Keilschrift-Täfelchen festgehalten

Was wir heute auf CDs brennen, ritzt man im antiken Mesopotamien, dem heutigen Irak, in Keilschrift in kleine weiche Tonkissen. Und genauso vielfältig wie die Files auf einer CD-ROM sind auch die Informationen auf den so genannten Keilschrift-felchen: Da werden Getreidelieferungen, Regierungsbeschlüsse, Verwaltungsangelegenheiten, Verträge und religiöse Dinge festgehalten. Und wenns um besonders wichtige Dinge geht, fehlt auch die Unterschrift nicht: Dann drückt der Auftraggeber sein Siegel auf das Täfelchen

Geprägte Edelmetallmünzen kennt man in Kleinasien, der heutigen Türkei, und auf den vorgelagerten Inseln ja schon eine ganze Weile. Man benützt sie als Opfergaben an die Götter, als wertvolle Geschenke und als Möglichkeit, grosse Werte Platz sparend aufzubewahren. Ihr grosser Metallwert ist aber auch hinderlich – geradeso, als ob es heute nur Tausendernoten gäbe. Differenzbeträge können nur mit Sachwerten wie z.B. Vieh und Getreide – oder dann Sklaven beglichen werden. Ein schwungvoller Handel ist unter den Voraussetzungen natürlich nur bedingt möglich. Doch alles wird anders, als unter König Krösus (ca. 560–546 v. Chr.) das erste Währungssystem der Welt entwickelt wird. Jetzt gibt es neben den grossen Werten auch Kleinmünzen, und zwar in Silber und Gold. Klar, dass dies dem Handel einen gewaltigen Auftrieb gibt. Und klar auch, dass diese geniale Ideen überall kopiert wird – bis auf den heutigen Tag

Münze: eine Drachme mit einem Porträt

Am Anfang, im 6. Jahrhundert v.Chr., ist die athenische Drachme einfach eine Münze wie viele andere auch: eine Stadtprägung mit dem Kopf der ttin Pallas Athene auf der Vorder- und einer Eule, dem Begleittier der klugen Athene, auf der Rückseite. Nichts deutet darauf hin, dass sich dies einmal ändern wird. Bis zum Tag, als es den verbündeten griechischen Stadtstaaten im Jahr 480 v. Chr. gelingt, den Xerxes-Zug und damit den persischen Vormarsch zu stoppen. Und plötzlich sieht alles ganz anders aus: Die Meere sind frei, der Handel und mit ihm der Attische Seebund florieren. Ganz dick im Geschäft ist Athen, dem es gelungen ist, eine Reihe von griechischen Städten tributpflichtig zu machen: In rauhen Mengen strömen jetzt die Steuern in Form von Silbermünzen nach Athen. Dort werden sie eingeschmolzen und athenische Tetradrachmen daraus geprägt. Millionen von Drachmen und Tetradrachmen entstehen so. Durch den steten Geldzufluss prosperiert Athen natürlich ganz gewaltig, die Stadt ist unermesslich reich – und bald auch über die Gebühr arrogant: Sie verwickelt sich in unkluge militärische Experi-mente, verliert laufend tributpflichtige Städte an Sparta. Um 400 v. Chr. ist Athens Schicksal schliesslich besiegelt. Sparta gewinnt den Peloponnesischen Krieg – und auch die «athenischen Eulen», wie Athens Münzen genannt werden, haben ihren Zenit überschritten

Münze: ein Solidus mit einem Porträt

Solidus: Der Name sagts, da steckt was Solides dahinter. Das ist auch bitter tig, befindet sich das römische Imperium doch seit bald 50 Jahren in einer tiefen Wirtschafts- und Machtkrise. Kaiser Diokletian (284–305) macht die entscheidende Vorarbeit, um der Misere im Reich Einhalt zu gebieten. In der Wahl der Mittel ist er nicht gerade zimperlich. Dies gilt auch für seinen Nachfolger, Kaiser Konstantin. Der wird aber, da er im Gegensatz zu seinem Vorgänger die Christen nicht verfolgt, sondern selbst zum Christentum übertritt, als Lieblingskind der abendländischen Historiker in die Geschichte eingehen. In seiner langen Regierungszeit erreicht Konstantin tatsächlich einiges: Er bringt mit dem Solidus eine Goldmünze auf den Markt, die diesem Namen gerecht wird. Damit wird die Währung endlich stabilisiert, die Inflation gebremst und der Handel be-lebt. Doch den Niedergang bzw. die spätere Teilung des Imperiums in ein west- und ein oströmisches Reich kann auch ein Konstantin nur hinauszögern und nicht dauerhaft aufhalten. Wie Konstantin seine Prioritäten setzt, sieht man an der Wahl Konstantinopels als Reichshauptstadt. Die Verlagerung des Machtzentrums vom Westen, Rom, nach Osten, Konstantinopel, ist auf der Rückseite dieses Solidus programmatisch abgebildet: Roma, die Göttin und Schutzherrin der Stadt Rom, übergibt Konstantin die Weltkugel.

Im Mittelalter: Pfennig, Gros und Co.

Hier erwartet Sie der zweite Teil dieser spannenden Hörspiel-Trilogie. Er spielt im Mittelalter und gibt einem Pfennig Karls des Grossen, einem Gros, einem Augustalis, einem Floren und einem Rheingulden eine Stimme

Die Akteurinnen und Akteure:

  • Sprecher
  • Direktionsassistentin
  • Gros tournois
  • Augustalis
  • Floren bzw. Fiorino doro
  • Pfennig Karls des Grossen – Rheingulden 
 
Euro, Peso und Co.

In der Neuzeit: Euro, Peso und Co.

Hier erwartet Sie der dritte Teil dieser spannenden Hörspiel-Trilogie. Er spielt in der Neuzeit und lässt einen Guldiner, einen Peso, einen Maria-Theresien-Taler, einen Dollar und einen Euro über ihre Besonderheiten berichten

Die Akteurinnen und Akteure:

  • Sprecher
  • Direktionsassistentin – Guldiner
  • Euro
  • Maria-Theresien-Taler – Dollar
  • Peso 
Ein Guldiner mit dem Abbild von Erzherzog Sigismund

tte Erzherzog Sigismund geahnt, welch grossartige Zukunft diesseits und jenseits des Atlantiks auf seine eben erfundene Gross-Silbermünze wartet, er tte sich wohl einen noch tolleren Helmbusch aufs Haupt gesetzt. Doch 1486, als Sigismund seinen Guldengroschen oder «Guldiner», so der offizielle Name der Novität, erfindet, ist Amerika natürlich noch gar nicht entdeckt. Aber auch ohne Amerika gehts im Alten Europa zu der Zeit ganz schön rund: Die kürzlich auf seinem Hoheitsgebiet entdeckten Silbererzvorkommen erlauben es Sigismund, die erste grosse Silbermünze Europas prägen zu lassen. Sigismunds Spitzname «der Münzreiche» verrät in diesem Zusammenhang mehr als 1000 Worte. tte der Münzreiche aber nur 24 Jahre länger gelebt, so hätte er dem eigentlichen Siegeszug seiner Erfindung beiwohnen können. Im Jahr 1520 nämlich prägen die böhmischen Grafen Schlick mit dem Silber aus dem Joachimsthal riesige Mengen an Guldengroschen, die man ihrer Herkunft wegen «Joachimstaler» nennt. Doch maulfaul, wie die Leute halt sind, verkürzen sie diesen langen Namen schon bald: Der Taler, eine der erfolgreichsten Münzen der Geschichte, ist definitiv geboren

Verschiedene Münzen

Wahrlich keine künstlerischen Glanzleistungen sind die Vorderseiten der Euromünzen und Eurocents im Vergleich mit alten Münzen. Doch die bedeutendste Währungsreform der Gegenwart bietet andere Vorteile: Seit Januar 2002 kann man in den meisten Ländern der Europäischen Union mit dem Euro zahlen. Ganz schön praktisch für alle, die viel reisen. Aber darum ging's bei der Schaffung des Euros ja nicht prir. In einem einheitlichen Währungsraum gibts bekanntlich keine Währungsrisiken. Zudem soll der Euro, so das ehrgeizige Ziel seiner geistigen Väter, in Zukunft ein Gegengewicht zum dominanten Dollar werden und vor allem natürlich den Handel innerhalb der EU ankurbeln. Allerdings – bis heute lässt der erhoffte Aufschwung noch auf sich warten. Doch gut Ding will bekanntlich Weile haben. Trotz seines «jugendlichen Alters» warten aber bereits schwierige Stabilitätsprüfungen auf den Euro: Die Verschuldung von Deutschland und Frankreich wächst über die Massen. Auch die beschlossene EU- Osterweiterung wird nicht gratis zu haben sein. Fast also scheint es, dass die Zeit des Dollars so schnell noch nicht ablaufen wird

 Angefügter Kartenteil zum Ausdrucken:

  • Der Alte Orient
  • Die Geburt der Münze
  • Die Drachme 
  • Der Denar
  • Der Solidus 
  • Der Pfenning 
  • Der Groschen 
  • Floren und Goldgulden 
  • Der Maria-Theresien-Taler
  • Der spanische Peso 
  • Das Pound Sterling 
  • Der US-Dollar 
  • Der Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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