Münzen wie dieser Goldgulden zirkulierten im gesamten deutschen Reich und über dessen Grenzen hinaus. Man benutzte sie vor allem im Fernhandel. Die Vorderseite des Guldens zeigt Ulrich von Württemberg (1498-1519) im Harnisch und aus der Scheide gezogenen Schwert. Indem sich der Landesherr als Angehöriger des Ritterstandes präsentiert, macht Ulrich deutlich, dass er sich den Idealen des Rittertums verpflichtet fühlt. Und zu diesen Idealen gehörte auch die gedankenlose Verschwendung von Besitz. Nur derjenige Ritter galt als edler Ritter, der ohne nachzudenken schenkte und prunkte. Der Gewinn von Ruhm – sei es durch masslose Feste, sei es durch glorreiche Siege – stand über dem beruhigenden Gedanken an einen ausgeglichenen Staatshaushalt.