Das spitzbärtige Porträt auf diesem Solidus zeigt den byzantinischen Kaiser Phokas (602-610). Der war darauf bedacht, sich auf seinen Münzen so charakteristisch wie möglich darstellen zu lassen. Dadurch unterschied er sich deutlich von seinen Vorgängern und Nachfolgern, deren Münzen meist stark stilisierte Abbildungen trugen. Auch brachte Phokas offenbar den Bart wieder in Mode: Seit dem Beginn des 4. Jahrhunderts waren alle Kaiser nach traditioneller römischer Art glattrasiert gewesen (mit Ausnahme von Julian Apostata, der sich einen Philosophenbart hatte stehen lassen). Nach Phokas trugen die byzantinischen Kaiser hingegen wieder Bart. Übrigens soll Phokas seine Gesichtsbehaarung angeblich wachsen gelassen haben, um eine hässliche Narbe zu verbergen – was man bereits Kaiser Hadrian nachgesagt hatte, der als erster römischer Kaiser überhaupt bärtig gewesen war.