Der Münzmeister Gaius Considius Nonianus ist nur durch diesen einen Denartyp bekannt, ausgegeben im Jahr 57 v. Chr. Die Vorderseite zeigt die Venus von Eryx, einem Städtchen auf Sizilien, dessen Venustempel in der Antike berühmt war für seinen Reichtum und die dort betriebene Tempelprostitution. Die Venus Erycina wurde auch in Rom verehrt, wo ihr im Jahr 118 v. Chr. ein Tempel errichtet wurde, der eine genaue Kopie des Heiligtums in Eryx gewesen sein soll. Dieser Venustempel ist auf der Rückseite dieser Münze zu sehen.
Römische Magistrate, die Sizilien besuchten, liessen der Venus Erycina grossartige Opfer und Ehrungen zukommen. Einer von ihnen war vielleicht auch Gnaeus Pompeius Magnus (Pompeius der Grosse). Ihm wurde im Jahr 57 v. Chr. die Cura Annonae übertragen, die Aufsicht über den Getreidevorrat der Stadt Rom. Pompeius reiste damals persönlich nach Sizilien um sich für eine bessere Getreideversorgung der Hauptstadt einzusetzen. Dafür benötigte er Geldmittel. Der Senat könnte daraufhin Münzmeister Considius Nonianus aufgefordert haben, Denare zur Sicherung der Getreideversorgung zu prägen. Entsprechend ist das S.C für Senatus Consulto (auf Beschluss des Senats) auf der Vorderseite der Münze zu verstehen.