Afghanistan war seit jeher ein wichtiges Durchgangsland für den Handel zwischen Europa und dem Fernen Osten. Wegen dieser strategischen Lage bemühten sich auch immer wieder fremde Mächte, die Kontrolle in der Region zu erlangen: in der Antike die Meder und die Parther, die Griechen und die Seleukiden; im Mittelalter die Inder, Türken und Mongolen; und in der neusten Zeit die Engländer, Russen und schliesslich die Amerikaner und ihre Verbündeten. Diese turbulente Geschichte hinterliess Spuren in Afghanistans Geldwesen. Bevor der Afghani eingeführt wurde benutzten die Afghanen indische Gold- und Silbermünzen sowie islamische Kupfermünzen. Daneben gab es zahlreiche fremde Kleinstnominale, und in verschiedenen Regionen des Landes wurden zudem eigene Münzen ausgegeben. Die einzelnen Nominale hatten keine festen Wechselkurse, was den Handel komplizierte; er wurde wesentlich erleichtert, als 1926 mit dem Afghani eine dezimale Währung eingeführt wurde. 1 Afghani, zunächst in Silber ausgeprägt, galt 100 kupferne Pul.