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Heiliges Römisches Reich, Friedrich II. von Hohenstaufen, Brakteat

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Heiliges Römisches Reich, Friedrich II. von Hohenstaufen, Brakteat (obverse) Heiliges Römisches Reich, Friedrich II. von Hohenstaufen, Brakteat (reverse)

Im mittelalterlichen Deutschland wurden Münzen periodisch verrufen, also für ungültig erklärt, aus dem Verkehr gezogen, und durch neues Geld ersetzt. Dies bewirkte einerseits die Ersetzung alter, abgegriffener oder beschädigter Pfennige. Die Zerbrechlichkeit der Brakteaten und Dünnpfennige erforderte ohnehin ihre regelmässige Erneuerung. Andererseits war eine Münzverrufung jedesmal auch mit der Ausgabe neuen Geldes verbunden, wobei der Münzherr den Schlagschatz kassieren konnte, also die Differenz aus den Produktionskosten der Münze und ihrem eigentlichen Nennwert.

Allerdings diente die Neuausgabe von Geld nicht nur dem Säckel des Münzherrn, sondern war auch dem alltäglichen Handel zuträglich. Die Menschen wussten, dass ihre Münzen nur eine beschränkte Zeit gültig blieben; deshalb horteten sie ihr Geld nicht unter den Dielen ihrer Wohnstuben oder in der Matratzen, sondern gaben es vor der Verrufung wieder aus. So blieben die Münzen stets in Umlauf, was den Handel in Schwung brachte und letztlich der ganzen Gemeinschaft zu Wohlstand verhalf.

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