Während der Epoche der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279) erlebte die chinesische Kultur eine Glanzzeit. Die Kaiser der Song taten sich mehr als Künstler und Gelehrte hervor als auf dem Gebiet der Politik. Lange bevor man in Europa Kenntnisse über den Fernen Osten erlangte, kursierte in China das Buch «Beschreibung der Barbarenländer». Das Werk enthielt eine Fülle von Informationen über Geografie, Kultur, Architektur und Lebensweise bei den Barbaren in Afrika und Europa. Damals fand in China ein sozialer Wandel statt: Durch den bereits in der Tang-Zeit erfundenen Buchdruck verbreiteten sich Erziehung und Bildung. Staatliche Examina zur Beamtenauswahl ersetzten die Adelsschicht allmählich durch die Kaste der Mandarins. Kaufleute, obwohl von allen Ämtern ausgeschlossen, wurden oft sehr reich und nahmen einen wichtigen Platz in der Gesellschaft ein. Sie bildeten Gilden und Handelskompanien und entwickelten ein Geschäftssystem mit Banken und Krediten.