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Liberia/Sierra Leone/Guinea, Volk der Kissi, 3 Kilindi

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Liberia/Sierra Leone/Guinea, Volk der Kissi, 3 Kilindi (obverse) Liberia/Sierra Leone/Guinea, Volk der Kissi, 3 Kilindi (reverse)

Solche gedrehten Eisenstäbchen mit einem Flügel und einer Flosse an je einem Ende wurden vom Volk der Kissi als Tauschmittel hergestellt. Im Grenzgebiet von Sierra Leone, Guinea und Liberia liefen diese Kilindi – oder Kissipennies – bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts als Geld um. 1920 bekam man für 2 Kissipennies ein Handvoll Kolanüsse, einen Bund Bananen oder 20 Orangen. Kissipennies waren aber mehr als gewöhnliches Geld: Sie hatten eine Seele. Nur ein Medizinmann konnte einen zerbrochenen Kissipenny wieder zusammenfügen – gegen Entgelt natürlich. Solange er zerbrochen war, hatte der Kissipenny keine Seele und galt nicht als Geld. Kissipennies spielten auch als rituelle Symbole eine Rolle. Starb eine wichtige Person, dann legte man ihr zerbrochene Kissipennies mit ins Grab. Auch Brautpreise wurden und werden noch immer teilweise in Kissipennies bezahlt.

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