Im November 355 wurde der damals 23-jährige Julian von Kaiser Constantius II. zum Cäsar berufen. Aus dieser Zeit stammt dieser Solidus, wie an der Inschrift auf der Vorderseite zu erkennen ist. Nach Constantius Tod im Jahr 361 wurde Julian Augustus, und damit Kaiser des römischen Reiches (bis 363).
Spätere christliche Geschichtsschreiber verpassten Julian den wenig löblichen Beinamen Apostata, der Abtrünnige. 361 sagte sich der Kaiser nämlich in einer öffentlichen Erklärung offiziell vom Christentum los und kehrte zurück zur traditionellen römischen und griechischen Religion und den östlichen Mysterienkulten. Kein Wunder also, dass die abendländische Geschichtsschreibung Mühe mit diesem Kaiser hatte und ihn auch heute noch zuweilen in ungünstigem Licht erscheinen lässt.
Dieser Solidus zeigt auf der Vorderseite das Porträt des Julian. Auf der Rückseite sind links Roma und rechts Konstantinopel zu sehen, die Personifikationen dieser beiden Städte.